Die Magie von Yin Yoga – Mehr Ruhe für Körper & Kopf

Geposted von Urban Goddess am

Die Magie von Yin Yoga – und was es für dich tun kann

Yin Yoga ist momentan super beliebt – und das ist kein Wunder. In einer Welt, die total von Yang-Energie geprägt ist, wo Stille fast schon komisch oder unangenehm wirkt, sehnen wir uns nach Ruhe und dem Gefühl, wieder bei uns selbst anzukommen. Und genau da kommt Yin Yoga ins Spiel. Wir haben mit der bekannten Yin-Yoga-Lehrerin und Autorin Skadi van Paasschen gequatscht – über das Was, Warum und Wie von Yin.

Warum sind Yin-Yoga-Klassen gerade so angesagt?

Skadi: „Yin bietet einen ruhigen, entspannten Moment ganz für dich allein. Unsere Gesellschaft ist total Yang – also aktiv, schnell und leistungsorientiert. Es gibt kaum Momente, in denen wir wirklich still sein dürfen. Und viele fühlen sich sogar schuldig, wenn sie einfach mal nichts tun.

In einer Yin-Stunde hast du aber gar keine andere Wahl, als ruhig und entspannt zu sein – und genau das brauchen viele von uns. Du kommst näher an deine Gedanken und Gefühle ran – und körperlich an dein Fasziengewebe. Wir brauchen einfach Zeit und Ruhe, um wieder klar denken zu können.“

Aber Fernsehen oder Musik hören entspannt doch auch, oder?

„Klar, aber beim Fernsehen bekommst du ja aktiv Infos geliefert – also wieder Yang. Dein Kopf arbeitet, du bist nicht wirklich bei dir. Wenn du aber einfach still auf der Couch sitzt – ohne Reize – dann ist das Yin.“

Was ist der größte Unterschied zwischen Yin und Yang Yoga?

„Yin ist ruhig, sanft, dehnend, nach innen gerichtet. Yang ist muskulär, dynamisch, mit Fokus auf Bewegung und Atem. Bei Yang geht’s mehr ums Äußere – wie sieht’s aus, wie bewegt man sich. Yin ist eher auf die emotionalen, mentalen, physischen und energetischen Ebenen ausgerichtet. Und die sind alle miteinander verbunden.“

Yin Yoga kann auch herausfordernd sein, oder?

„Ja, definitiv. Viele finden es schwierig, wenn plötzlich alle äußeren Reize wegfallen und es still wird. Deshalb erkläre ich in meinen Stunden immer, warum ich bestimmte Posen auswähle und was sie im Körper bewirken. Manchmal erzähle ich auch kleine ‚Schlafgeschichten‘ – so fällt das Loslassen leichter. Ob dir Yin liegt, hängt auch davon ab, ob du eher intro- oder extrovertiert bist – oder wie viel Kaffee und Zucker du gerade im Körper hast.“

Ist Yin Yoga für alle geeignet?

„Ich denke schon. Gerade die Leute, die glauben, dass sie es nicht brauchen, brauchen es am meisten. Und wer total auf Yin steht, braucht vielleicht etwas mehr Yang. Ich kenn das von mir selbst – manchmal werde ich durch zu viel Yin zu träge. Dann brauch ich mehr Feuer, mehr Yang. Deshalb: Hör nicht nur darauf, was dir gefällt – sondern auch, was dein Körper gerade wirklich braucht.“

Morgens oder abends Yin Yoga – macht das einen Unterschied?

„Ja! Morgens ist dein Körper noch steif – also perfekt, um das Fasziengewebe richtig schön zu dehnen. Abends bist du schon etwas aufgewärmt und arbeitest eher über die Muskeln – was weniger auf die Faszien wirkt. Für echtes Yin-Feeling ist also morgens oft besser.“

Viele beginnen mit Yin Yoga wegen Stress, stimmt’s?

„Ja! Witzigerweise ist es aber gerade bei Stress oft schwer, sich wirklich auf Yin einzulassen. Trotzdem – irgendwann musst du den Teufelskreis durchbrechen. Yin kann ein super erster Schritt sein. Es ist nicht nur die Stille, sondern auch die tiefen Dehnungen, die dein Nervensystem runterfahren und Stress abbauen.“

Was hast du persönlich durch Yin Yoga gelernt?

„Mehr bei mir zu sein. Ich erkenne Dinge klarer, sehe früher, wenn was nicht passt. Yin hat mir geholfen, besser für mich selbst zu sorgen – mental, emotional und körperlich. Ich frage mich jetzt öfter: Was brauche ich gerade wirklich? Es geht darum, dir selbst zu folgen, nicht nur der Außenwelt. Yin bringt dich näher zu dir selbst.“

Dein Buch heißt „Yoga gibt Raum“ – was meinst du damit?

„Ich vergleiche Yin Yoga gern mit einem Glas Wasser mit Sand drin. Wenn du das Glas bewegst, wird alles trüb. Lässt du es stehen, sinkt der Sand nach unten und das Wasser wird wieder klar. Genauso ist es im Yoga – du wirst ruhiger, klarer, fokussierter. Das schafft Raum – in deinem Körper, deinem Geist und letztlich in deinem ganzen Leben.“

📸 Fun Fact: Die wunderschönen Fotos für Skadis Buch wurden übrigens von unserem Lieblingsfotografen Harold Pereira gemacht.

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