Satya: Waarheid als weg naar innerlijke vrijheid

Satya: Wahrhaftigkeit als Weg zur inneren Freiheit

Geposted von babet alkema am

In der Philosophie des Yoga ist Satya, die Wahrhaftigkeit, das zweite Yama der ethischen Handlungsrichtlinien aus Patanjali’s Yoga Sutra.
Satya bedeutet weit mehr als bloße Ehrlichkeit. Es geht darum, uns selbst ungeschönt zu begegnen und unsere Unzulänglichkeiten anzuerkennen. Satya fordert uns heraus, authentisch und integer zu sein: unsere innere Wahrheit zu verkörpern und in Übereinstimmung mit unseren tiefsten Werten zu handeln.

Es braucht Mut, sich selbst treu zu bleiben und für das einzustehen, was wir denken, sagen, fühlen und tun – auch wenn es unbequem wird und wir uns damit unbeliebt machen. Wahrhaftigkeit ist jedoch ein Schlüssel zu innerer Freiheit und Frieden: Sie schenkt Klarheit und verbindet uns mit unserem wahren Selbst.

 

Zu unserer Wahrheit zu stehen

Als soziale Wesen streben wir danach, gemocht und akzeptiert zu werden. Wir möchten dazugehören und passen uns oft an, um den Erwartungen anderer Menschen gerecht zu werden. Aus einem Harmoniebedürfnis heraus vermeiden wir Diskussionen und Konflikte und verleugnen sogar unsere Werte.

Eine der großen Herausforderungen von Satya ist es, den Mut zu finden, uns nicht aus Angst vor Kritik oder Zurückweisung zu verbiegen, sondern uns selbst zu erkennen und anzunehmen – mit all unseren Facetten, auch den Schattenseiten.

Je klarer wir erkennen, was wirklich wichtig und wertvoll für uns ist, desto authentischer und selbstbestimmter können wir unser Leben gestalten. Dabei geht es nicht darum, unsere – subjektive – Wahrheit stur und rücksichtslos durchzusetzen, sondern Worte und Taten so zu wählen, dass sie andere nicht kränken oder verletzen (siehe auch meinen Beitrag zum Ahimsa, Gewaltlosigkeit). Die Kunst liegt darin, Wahrhaftigkeit mit Mitgefühl und Großzügigkeit zu verbinden.

 

Satya auf der Yogamatte kultivieren

Die Yogamatte bietet einen geschützten Raum, um Satya zu kultivieren. In einer ganzheitlichen Praxis üben wir, ehrlich mit uns selbst zu sein – auf körperlicher und geistiger Ebene. In den Körperübungen lernen wir, unsere Grenzen wahrzunehmen und zu respektieren, uns weder zu überfordern noch zu unterfordern. Dieser achtsame Umgang mit uns selbst stärkt die innere Verbindung und schult unsere Selbstwahrnehmung.

Der Atem spielt dabei eine zentrale Rolle; er bringt uns in den gegenwärtigen Moment zurück. Techniken wie die Wechselatmung beruhigen das Gedankenkarussell, fördern innere Ruhe und Klarheit. In der Tiefenentspannung erleben wir, wie wohltuend es sein kann, für einen Moment loszulassen – Erwartungen, all unsere Rollen und das permanente „Tun“ – und einfach nur zu sein.

Meditation lädt uns ein, den inneren Dialog zu beobachten, mit unseren Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen präsent zu sein, ohne zu bewerten. In dieser Wahrnehmung und Akzeptanz dessen, was ist, finden wir inneren Frieden und Befreiung. Eine achtsame Yogapraxis wird so zu einem Spiegel, der uns zeigt, wo wir wirklich stehen. Und sie schenkt uns die innere Kraft, auch im Alltag ehrlich, authentisch und integer – wahrhaftig – zu sein.

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Satya im Alltag leben

Die größte Herausforderung liegt darin, Satya über die Yogamatte hinaus in das tägliche Leben zu integrieren. Folgende Ansätze können dabei helfen, Dich in der Hektik des Alltags nicht von äußeren Erwartungen und vermeintlichen Verpflichtungen vereinnahmen zu lassen:

I. Ehrliche Selbstreflexion:
Nimm Dir regelmäßig Zeit, um Klarheit über Deine Gedanken, Handlungen und unbewussten Muster zu gewinnen. Frage Dich: Wo weiche ich von meiner inneren Wahrheit ab – und wie könnte es sich anfühlen, stattdessen authentisch zu sein und zu handeln?

II. Authentische Kommunikation:
Drücke Deine Wahrheit klar und zugleich respektvoll aus. Überprüfe vor jeder Aussage mit den drei Sieben des Sokrates:
Ist es wahr? Ist es hilfreich? Und ist es gut? Ansonsten schweige.

III. Grenzen setzen:
Nein zu sagen, wenn etwas nicht mit Deinen Werten oder Bedürfnissen übereinstimmt, ist nicht egoistisch, sondern ein Akt der Selbstachtung und Selbstfürsorge.

IV. Schattenseiten annehmen:
Akzeptiere Deine Fehler oder Schwächen, ohne Dich dafür zu verurteilen bzw. zu schämen. In dieser Wahrhaftigkeit liegt das Potenzial für tiefes, inneres Wachstum.

V. Achtsam zuhören:
Sei präsent und höre zu, ohne zu urteilen oder zu unterbrechen – dies schafft Vertrauen und authentische Beziehungen.

 

Lebe Deine Wahrheit – Satya als Weg der Befreiung

Satya lädt uns ein, hinter die Fassade und Selbstinszenierungen zu blicken und unsere innere Wahrheit zu entdecken. Dies ist ein fortwährender Prozess, der Achtsamkeit und Wohlwollen erfordert. Doch je mehr wir uns darauf einlassen, desto klarer, souveräner und freier werden wir: Die Praxis der Wahrhaftigkeit befreit uns von den Ketten der Selbsttäuschung und äußeren Erwartungen.

Indem wir mutig unsere innere Wahrheit leben, schaffen wir Raum für echte Verbindungen – zu uns selbst und der Welt. So können wir im Einklang mit unserem wahren Selbst inneren Frieden, Leichtigkeit und Lebensfreude erfahren.

Für eine tiefere Auseinandersetzung mit Satya lade ich Dich ein, meinen Blogartikel zu diesem Thema zu lesen: Satya - wahrhaftig, integer, authentisch. Von der Sehnsucht und dem Streben nach dem Echten, Wahren und Richtigen.



Petra Gruber_blog Urban Goddess


Dr. Petra Gruber ist erfahrene Yogalehrerin (E-RYT® 500) mit einem klaren Fokus auf persönliche Entwicklung, Selbstwirksamkeit und nachhaltige Lebensgestaltung; inspiriert durch über 20 Jahre Engagement für nachhaltige Entwicklung. Achtsamkeit, Atmung, yogatherapeutische Körperübungen, Entspannung und Meditation sowie Yogaphilosophie sind integrale Bestandteile ihres Unterrichts. In ihrem Studio in Bad Ischl begleitet sie Menschen dabei, mehr innere Stabilität, Gelassenheit und Lebensfreude zu finden. Mehr unter www.petragruber.yoga.

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