Aber warum sind Eisbäder so populär?
Es ist kaum möglich, durch Instagram zu scrollen, ohne jemanden zu sehen, der sich in ein Eisbad stürzt oder eine Gruppe von Menschen am Strand mit Wollmützen, die in das kalte Meer rennen. Ganz zu schweigen von den vielen Podcasts über die Vorteile von Kaltwasser-Dips.Die Vorteile der Kaltwassertherapie
Kaltwassertherapie hat viele Vorteile. Sie wird im Sport zur Erholung eingesetzt, und es gibt sowohl zahlreiche anekdotische Beweise als auch wissenschaftliche Studien, die die positiven Effekte belegen. Doch es gibt auch mögliche Kontraindikationen. Einige gesundheitliche Bedingungen sind nicht für die Art von (ansonsten positiven) Stress geeignet, den die Kälte auslöst. Zudem ist es wichtig, ein gewisses Sicherheitsbewusstsein für alle Wasseraktivitäten zu haben, insbesondere im kalten Wasser. Wenn du im Meer schwimmst, musst du dich der Gezeiten, Strömungen und Wellen bewusst sein. Und schwimme niemals alleine.Kaltwassertherapie ist nicht für jedermann geeignet. Du solltest dich im Vorfeld ein wenig informieren. Vielleicht findest du eine lokale Schwimmgruppe oder machst die ersten paar Kaltwasser-Dips in einer geführten Gruppensitzung. Und schließlich: Nutze deinen gesunden Menschenverstand.
Für mich ist kaltes Wasser eine weitere Form der Meditation und des Bewusstseins, und genauso wie Yoga eine Möglichkeit, meinen unruhigen Geist zu beruhigen.
Ist Kaltwassertherapie schon immer bekannt?
Es mag momentan trendy sein, aber wir gehen schon seit vielen Jahren aus therapeutischen Gründen in kaltes Wasser. Kaltwassertherapie ist also nichts Neues. Doch durch soziale Medien, Influencer und Motivationssprecher wie Wim Hof sind immer mehr Menschen dazu inspiriert, in kaltes Wasser zu gehen – sei es im Meer, in einem See, in der Badewanne oder in speziell gestalteten Eisbädern.Meine Mutter, die dieses Jahr 80 wird, ging als Kind in den gefrorenen Hafen von Kopenhagen tauchen. Sie hatte Atemprobleme, und man dachte, dass es helfen könnte. (Und das tat es!). Ihr Vater war bereits Mitglied im „Seepiraten“-Club und nahm sie mit. Eine Gruppe von Menschen traf sich, tauchte ins kalte Wasser, ging danach in eine warme, saunaförmige Hütte mit einem Holzofen und tauchte wahrscheinlich noch einmal ein. Aus den Fotos und den Erinnerungen meiner Mutter zu urteilen, mussten sie damals das Eis im Hafen brechen.
In vielen Ländern ist das Eintauchen in kalte Seen, in den Schnee und die Kombination mit Sauna eine Tradition. Nichts Neues also.
Yoga als Ergänzung zur Kaltwassertherapie
Wenn du ins Wasser gehst, tritt der sogenannte „Kaltwasser-Schock“ ein. Hier kommt Yoga wirklich zum Tragen.In einer sehr unangenehmen kalten Umgebung und dem eigentlichen Kaltwasser-Schock geraten wir in Panik, und unsere Atmung wird flach – wenn wir überhaupt noch daran denken zu atmen! Die Kampf-oder-Flucht-Reaktion setzt ein. Mit einer Yoga-Praxis wissen wir, wie wir mit unserer Atmung arbeiten, sie verlangsamen und so auch den Geist beruhigen können.
Und hier passiert die Magie. Dein Geist ist völlig fokussiert, deine Atmung ruhig und im Einklang. Dein Körper mag kalt sein, aber du bist einfach im Moment. Präsenz und fast in einem meditativen Zustand. Es braucht Übung. Und selbst wenn du schon eine Weile Kaltwasser-Dips machst, dauert es trotzdem ein paar Momente, um diesen ruhigen, glückseligen Zustand zu erreichen.
Kalt und eisig, aber gleichzeitig ruhig und fokussiert. Und für mich ist das die Yoga-Praxis der Kaltwassertherapie.
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Anja Brierley Lange (BSc, PGDip Āyurveda) ist die Autorin von Teaching yoga for the menstrual cycle - an Āyurvedic perspective und eine erfahrene Yogalehrerin, Āyurveda-Praktikerin und Lehrerausbilderin. Sie unterrichtet seit 2005 und hat sich auf Yoga und Āyurveda in Bezug auf die weibliche Anatomie und Physiologie spezialisiert. Ursprünglich aus Dänemark stammend, zog sie nach London und lebt jetzt an der Küste von Sussex, wo sie sich gerne am oder im Meer aufhält. Folgen Sie @anja_yogini und besuchen Sie yogaembodied.com für Kurse, Klassen und Inspiration.
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