Ahimsa: geweldloosheid als weg naar innerlijke en uiterlijke vrede

Ahimsa: Gewaltlosigkeit als Weg zu innerem und äußerem Frieden

Geposted von tamara heijkoop am

Ahimsa: Gewaltlosigkeit als Weg zu innerem und äußerem Frieden

Ahimsa, aus dem Sanskrit stammend, bedeutet „Nicht-Verletzen“ oder "Gewaltlosigkeit“ – in Gedanken, Worten und Taten. Es geht um eine innere Haltung der Achtsamkeit, des Mitgefühls und des Respekts gegenüber allem Leben. Ahimsa ist das erste der zehn „Yamas und Niyamas", der Handlungsrichtlinien für ein harmonisches Leben aus dem Yoga Sutra von Patanjali.

In einer Welt, die von globalen Krisen und kriegerischen Konflikten geprägt ist, bleibt Ahimsa ein wertvoller ethischer Kompass. Die österreichische Friedensnobelpreisträgerin Berta von Suttner appellierte in ihrem Werk "Die Waffen nieder!“ (1889) eindringlich für das Ende von Kriegen. Ahimsa erinnert uns, dass dieser Friedensprozess bei uns selbst beginnt: Indem wir inneren Frieden kultivieren, tragen wir zu einem umweltverträglicheren, gerechteren und friedvollen Zusammenleben bei.

 

Dem inneren Unfrieden auf die Spur kommen

Innere Spannungen, wie Angst, Wut, Frustration oder Schuldgefühle, sind häufig die treibende Kraft hinter destruktivem Verhalten. Nimm Dir Zeit, in Dich hineinzuhören: Welche Gedanken, Gefühle oder Glaubenssätze nähren Gewalt in Dir? Wo bist Du mit Dir selbst zu hart? Je besser Du Deine inneren Konflikte erkennst und heilen lernst, desto leichter kannst Du friedvolle Alternativen im Umgang mit Dir selbst und Deiner Mitwelt entwickeln.

 

Ahimsa durch eine achtsame Yogapraxis stärken

Yoga bietet eine wertvolle Unterstützung: Durch bewusste Bewegung, Atemübungen, Entspannungstechniken und Meditation förderst Du Deine innere Balance und lernst, Deinen Geist zu beruhigen und emotionale Spannungen zu lösen.

Oft neigen wir dazu, uns in der Yogastunde zu vergleichen und zu ehrgeizig zu praktizieren. Ahimsa bedeutet, geduldig und achtsam gegenüber dem eigenen Körper zu sein: Zwinge Dich nicht in schmerzhafte Haltungen. Übe Dich stattdessen darin, sanft und akzeptierend zu sein und nicht über Deine physischen oder mentalen Grenzen hinauszugehen. Versuche, die eigene Yogapraxis als Prozess und eine Form von Selbstfürsorge zu sehen.

  • Wähle Körperübungen („Asanas“), die Deine mentale und körperliche Stärke und Stabilität fördern und mit der inneren Ausrichtung verbinden, wie zum Beispiel alle Variationen der Heldin („Virabhadrasana“).- Reguliere mit Atemübungen wie der Wechselatmung („Nadi Shodhana“) Dein Nervensystem und befriede Deinen Geist. Lerne, durch bewusstes Atmen, Stress und Zorn abzubauen.
  • Bringe mit Entspannungstechniken wie dem yogischen Schlaf („Yoga Nidra“) Körper und Geist zur Ruhe. Auch diese Praxis hilft, emotionale Spannungen zu lösen, die oft zu Aggression bzw. Selbstverletzung führen können.
  • Verbinde Dich in der Meditation innerlich mit Ahimsa. Eine Metta-Meditation (Liebende-Güte-Meditation) ist eine wirkungsvolle Praxis, um Wohlwollen für Dich selbst und andere zu kultivieren.
 

Von der Matte in den Alltag

Auf der Yogamatte kannst Du das Prinzip der Gewaltlosigkeit erkunden. Die wahre Herausforderung besteht darin, Ahimsa im Alltag zu leben. Dies erfordert Reflexion und kontinuierliche praktische Anwendung. Hier ein paar Tipps, wie Du dies konkret umsetzen kannst:
  1. Selbstfürsorge und Mitgefühl
    Ahimsa beginnt mit Dir selbst. Wie denkst Du über Dich, wenn etwas nicht nach Plan läuft? Lerne, Dir selbst freundlich und mit Geduld zu begegnen, anstatt Dich für Fehler zu verurteilen. Nur wenn Du mit Dir selbst in Frieden bist, kannst Du auch anderen gegenüber gewaltfrei agieren.
  2. Achtsamkeit im Alltag und die vier Qualitäten nach Patanjali
    Übe Dich darin, bewusster durch den Tag zu gehen. Beobachte Deine Gedanken, Emotionen und Reaktionen. Frage Dich: „Ist das, was ich gerade denke oder tue, im Einklang mit Ahimsa?“ Halte inne und entscheide Dich bewusst, statt impulsiv und aggressiv zu reagieren. Kultiviere die vier positiven Qualitäten nach Patanjali: Maitri (Freundlichkeit), Karuna (Mitgefühl), Mudita (Mitfreude) und Upeksha (Gelassenheit) für ein achtsames und gewaltfreies Miteinander.
  3. Mitgefühl gegenüber anderen und gewaltfreie Kommunikation
    Lerne, Konflikte friedvoll zu lösen und versuche, Dich in die Lage Deines Gegenübers zu versetzen. Übe Dich in Mitgefühl – mache Dir bewusst, dass jeder Mensch seine eigenen Themen zu bewältigen hat. Die von Marshall Rosenberg entwickelte "Gewaltfreie Kommunikation“ (GFK) lehrt, anstelle von Vorwürfen, die eigenen Bedürfnisse klar und respektvoll zu äußern. Dies fördert gegenseitiges Verständnis, kann Konflikte deeskalieren und Raum für Kooperation schaffen.
  4. Aktive Friedensgestaltung
    Jeder kleine Schritt zählt. Unterstütze Projekte, die sich für den Schutz der Umwelt und/oder für soziale Gerechtigkeit einsetzen, oder beginne mit einfachen Gesten der Freundlichkeit.
 

Ahimsa als Lebensprinzip

Ahimsa meint nicht nur körperliche Gewaltlosigkeit, sondern eine tiefgehende Lebenseinstellung, die zu innerem und äußerem Frieden führen mag. Eine bewusste Yogapraxis bietet Dir die Möglichkeit, Ahimsa zu verinnerlichen und in Dein tägliches Leben zu integrieren. Indem Du achtsam mit Dir selbst und Deiner Mitwelt umgehst, trägst Du aktiv zu einer friedvolleren Welt bei.

 

Eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Krieg und warum Yoga politisch ist, findest Du im Blog-Beitrag: „Ahimsa - Dein Yoga Lebensprinzip. Nein zum Krieg. Ja zum (inneren) Frieden.“

 

[row style="collapse"]

[col span="1/3"]

Petra Gruber_blog Urban Goddess

 

 

[/col]
[col span="1/3"]

Dr. Petra Gruber ist erfahrene Yogalehrerin (E-RYT® 500) mit einem klaren Fokus auf persönliche Entwicklung, Selbstwirksamkeit und nachhaltige Lebensgestaltung; inspiriert durch über 20 Jahre Engagement für nachhaltige Entwicklung. Achtsamkeit, Atmung, yogatherapeutische Körperübungen, Entspannung und Meditation sowie Yogaphilosophie sind integrale Bestandteile ihres Unterrichts. In ihrem Studio in Bad Ischl begleitet sie Menschen dabei, mehr innere Stabilität, Gelassenheit und Lebensfreude zu finden. Mehr unter www.petragruber.yoga.

[/col]

[/row]

← Älterer Post Neuerer Post →

Default blog

RSS
Yoga & Energie: Wat zijn energiegevers en -slurpers?

Yoga & Energie: Was sind Energiegeber und Energieräuber?

Von Tamara Heijkoop

In diesem Blog erfährst du, was dir Energie gibt und was sie dir raubt. Yoga kann dir helfen, bewusster mit deiner Energie umzugehen. Wenn du...

Weiterlesen
urban goddess blog modern alchemy

Yoga als Modern Alchemy: van stress naar sacred practice

Von Tamara Heijkoop

In onze drukke, snelle wereld voelt stress vaak als een vijand die we moeten verslaan. Maar wat als stress eigenlijk een bron van energie is...

Weiterlesen